Aurelia Becker: Schriftstellerin, Philosophin und Bloggerin

Aurelia Becker: Schriftstellerin, Philosophin und Bloggerin.

Aurelia Becker Bloggerin
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Leipzig, Hauptbahnhof

Es ist Februar. Ich möchte Ende April an die Leipziger Buchmesse. Es ist nicht das erste Mal. Bereits in den 90er Jahren, als ich kurz nach der Wende in Berlin studierte, fuhr ich nach Leipzig. Begegnungen mit Herta Müller und Richard Wagner blieben mir in Erinnerung. Und jetzt also wieder. Nach dreijähriger Corona Zwangspause. Da ich im April in Berlin sein werde, buche ich über den DB-Navigator ein Ticket Berlin - Leipzig und ein weiteres Leipzig - Basel, Badischer Bahnhof. Alles klappt wunderbar und ich hoffe, die Bahn wir nicht ausgerechnet an diesem Datum streiken.

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402 Tage (fjklpquvwxyz)

mondberge scheinen

miteinander singend

in der erde.

 

 

 

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Ein Hinterhof in Thüringen

Mein Mann fragt, ob wir auf der Heimreise einen Abstecher nach Weimar machen können. Nicht wegen Schiller. Er sammelt Oldtimer. Will ein Auto mit dem Geburtsjahr seiner Mutter kaufen.

 

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Im Kloster

Die Schlachtplatte ist gewagt. Ich bin im Kloster und zum Zmittag gibt’s Blut- und Leberwürste. Zwar nur im Gästesektor – aber die Brüder in den langen Kutten essen dasselbe. Im Festsaal tagen Männer in grauen Hosen und Jacketts. Manche pilgern zweimal ans Buffet.

Morgens, mittags, abends. Am Nachmittag mit Streusel.

Und auf dem Schuh der Schwester blitzt eine Goldschnalle.

Ich bin hier zum Denken.

Ich bin hier zum Schreiben.

Ich bin hier zum Sein.

Guten Morgen.

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Nackt mit Hund

Im Sommer, wenn möglich, fahren wir an die Ostsee. Kilometerlange Sandstrände. Paradies für ausgedehnte Spaziergänge. Nächtigen tun wir im teuersten Hotel. Da kostet alles mehr. Die Beauty-Behandlung ebenso wie der Drink an der Bar. Aber wir lieben es und kommen jedes Jahr wieder. Dieses Jahr erstmals mit Hund.

Mein Mann kommt aus der ehemaligen DDR. Nacktbaden bedeutet für ihn subversive Freiheit. Ich akzeptiere das, obwohl der Anblick nackter Massen (meistens ältere, eher füllige und von der Sonne gegerbt-verbrannte Menschen) mein ästhetisches Auge erschrecken lassen. Trotzdem kann ich die Tage mit ihm am FKK-Strand mittlerweilen geniessen: Das wilde Schwimmen im Wasser tut gut. Und für den Blick beim Liegen haben wir uns eine Stoffwand besorgt. Windschutz heisst das hier.

Aber diese Saison haben wir ein Problem. Der Riesenstrand ist in verschiedene Abschnitte geteilt. Für Hund, textil oder eben nackt. Und seit Anfang Jahr haben wir einen solchen: Hund. Er heisst Frisbee und ist zottelig und bunt. Einer zum Mögen, einer, bei dem ich ängstlichen Menschen zurufe: "Der macht nichts".

Wir wollen an den Strand. Beim Nacktstrand sind Hunde verboten, beim Hundestrand das Nacktsein. Was machen wir nur? Mein Mann nimmt das locker. Lachend meint er: "Houston, wir haben ein Problem.", schnappt sich die Leine und spaziert zum Jagdschloss Granitz.

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© 2024 Aurelia Becker

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